Beobachten Sie restauratorische Abläufe in Echtzeit. Seien Sie so nah am Objekt, wie es in der Realität nur der Restaurator/die Restauratorin ist.
“The fundamental role of the Conservator-Restorer is the preservation of cultural property for the benefit of present and future generations. The Conservator-Restorer contributes to the understanding of cultural property in respect of its aesthetic and historic significance and its physical integrity.” (ECCO Professional Guidelines)
RestauratorInnen sind für die Erhaltung des materiellen kulturellen Erbes verantwortlich und sichern dessen Zugänglichkeit für gegenwärtige und zukünftige Generationen.
Die praktische Durchführung von Maßnahmen wird durch eingehende Untersuchungen der zu bearbeitenden Objekte vorbereitet und begleitet, um diese in all ihren Aspekten – Materialität, Herstellung, kunst- und kulturgeschichtliche Bedeutung – zu erfassen. Der praxisbezogene und praxisnahe Prozess ist Kern des Studiums am Institut für Konservierung und Restaurierung.
Im Rahmen des Festivals 2020 bietet das Institut Einblick in die aktuelle Arbeitswelt: werden Sie Teil davon und erleben Sie restauratorische Abläufe hautnah mit.
Ein Blick über die Schulter … einer ObjektrestauratorIn.
Das Objekt: Lederfragmente von Schuhen aus einer Grabung 1. Wiener Gemeindebezirk, Werdertorgasse 6
Material/Technik: Leder
Datierung: ca. 1520
AuftraggeberIn: Museen der Stadt Wien-Stadtarchäologie
Arbeitsschritt: Befeuchten und Verpacken – Lagerung vor der Konservierung-Restaurierung
Die archäologischen Funde wurden in nassem Zustand aus der Erde geborgen. Bis zu ihrer Konservierung und Restaurierung müssen sie kühl und in feuchtem Zustand gelagert werden. Bei einem unkontrollierten Austrocknen wäre mit Verformungen, Rissen oder Schimmelbefall zu rechnen. Die Lederfragmente werden daher im Kühlschrank aufbewahrt und in regelmäßigen Abständen ausgepackt und in ein neues feuchtes Tuch und Frischhaltefolie gewickelt. Diese Lagerung entspricht in etwa den klimatischen Bedingungen in der Erde.
Ein Blick über die Schulter … einer SteinrestauratorIn.
Das Objekt: Grabstein der Familie Zeller vom Künstler Hans Frosch, ehemaliger Spitalsfriedhof in Innsbruck
Material/Technik: Mittenwalder Sandstein, Farbfassung
Datierung: 1520
EigentümerIn: Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum, Innsbruck
Arbeitsschritt: Freilegung
Auf der Oberfläche des Grabsteins befindet sich eine dünne Schicht Gipsmörtel. Sie wurde wahrscheinlich beim Versetzen oder dem Einbau des Objektes aufgetragen. Dieser sekundäre Mörtel wird mechanisch mittels Meißel und Hammer vorsichtig von der Steinoberfläche abgenommen, die originale Oberfläche somit freigelegt.
Ein Blick über die Schulter … einer GemälderestauratorIn.
Das Objekt: Gemälde „Triumph der Ewigkeit“
Material/Technik: Harz-Öl auf Leinwand
Datierung: 18. Jhdt. (?)
EigentümerIn: Stift Zwettl
Arbeitschritt: Retusche
Die Retusche dient der farbigen Integration der Fehlstellen ins originale Umfeld, wodurch die Oberfläche beruhigt und die Lesbarkeit der Darstellung erhöht bzw. wiederhergestellt wird.