In Zeiten räumlicher Distanz sind wir als Autor*innen umso mehr dazu angehalten, Sprache als etwas Verbindendes zu begreifen, das nicht an Mauern, Einkommens- oder Landesgrenzen Halt macht. Sprache greift ein, bricht auf, eröffnet, stört, spricht.
In diesem Sinne bringt das Institut für Sprachkunst verschiedene Arten von Projekten ins diesjährige Festival ein: So entwickeln die Studierenden Texte und Gedichte, sprachlich-bildliche Referenzobjekte (u. a. ein H.C.Artmann-Tool), virtuelle Essays, Hörstücke, die in Kooperation mit Radio 80000 gesendet werden („es gibt diese namen / es gibt diese wut“ für die Denkfabrik „Politik und Gefühl“ von brut Wien, Literaturhaus Wien und dem Center for Literature Burg Hülshoff).
Im Sinne einer grenzübergreifenden, nie folgsamen, widerständigen, manchmal widerspenstigen Sprache finden sich kollektive Projekte: kurze Textminiaturen, die in den Lesefluss eingreifen, ihn umlenken, ablenken, den Blick auf Fragen abseits der virtuellen Zusammenkunft richten und danach suchen, welche (neue) Öffentlichkeit sich schaffen ließe.
Prof. Ferdinand Schmatz, Prof. Gerhild Steinbuch, Institut für Sprachkunst