ZEIT ZU GEHEN

Silvan Hagenbrock (Master Thesis)
Betreuerin: Associate Professorin Brigitte Felderer
Social Design – Arts as Urban Innovation

Das autofreie Wien im Jahr 2120. China, eine 95-jährige zugezogene Wienerin, die das Aussterben des Autos in den grünen 20er Jahren nur aus fragmentierten Erzählungen ihrer Eltern miterlebte, erzählt in Zeit zu gehen von ihren persönlichen Erinnerungen. Ihre verstorbene Frau, Reni, um einiges älter, war als energische Journalistin und Klima-Aktivistin maßgeblich am Aussterben der Spezies Auto beteiligt. Auch mithilfe des Wissens, das sie durch ihre Frau erlangt hat und der nebulösen Machenschaften ihrer Eltern, wagt China ihren ersten eigenen Rekonstruktionsversuch der ausgestorbenen Spezies.

“Zeit zu gehen” sieht nicht vor, realpolitische und urbanistische Lösungsvorschläge zu entwerfen, sondern nutzt das Medium Film, provokante Fragen und Ideen aufzuwerfen, Privilegien zu hinterfragen und fiktiv aus der Zukunft ins Jetzt zu blicken. Mit dem Film wird eine Imagination erzeugt, die eine andere Narration der automobilen Realität darstellt. “Zeit zu gehen” widmet sich demnach einer Abkehr von und einer Delegitimierung des Automobils. Des Weiteren bemüht sich der Film um eine Schwächung der Machtbasis der Autoindustrie durch deren fiktive Erzählweise. Die zentrale Fragestellung lautet: Wie sieht eine autofreie, urbane Gegenwart, aus der Zukunft betrachtend, aus?

 

Contributors:

Sophie Bösker, Jutta Schwarz, Nik Hummer

ZEIT ZU GEHEN 13 Min. / HD / Österreich 2120 / Von Silvan Hagenbrock und Sophie Bösker / Sprecherin: Jutta Schwarz / Sounddesign: Nik Hummer

 

Masterarbeit Social Design Arts as Urban Innovation Universität für angwandte Kunst Wien 2020