Die Beiträge der Abteilung Skulptur und Raum zum Angewandte Festival 2021 richten sich an die Mitarbeiter*innen der Universität und deren Besucher*innen. Sie bestärken die Verbindung künstlerischer Arbeiten mit Arbeitsräumen und können dabei gesehen oder übersehen werden. Die Werke wurden von den Studierenden gemeinsam mit den betreffenden Mitarbeiter*innen ausgewählt oder besprochen.
In den letzten Jahren hat sich die künstlerische Kritik hinsichtlich Repräsentation, Inklusion und sozialer Gerechtigkeit von den Randzonen hin zum Zentrum der Museumspraxis verlagert, wie der aktuelle „Post-MoMA Future“-Streik zeigt. Vor drei Jahren veröffentlichte Andrea Fraser ihr Buch „2016 in Museums, Money, and Politics“, ein verzeichnisartiger Band zur Erforschung der Museumsfinanzen. Er zeigt, dass Kunstinstitutionen sich zwar als politisch fortschrittliche Orte inszenieren, sie jedoch einen Teil ihrer Finanzierung durch eine Personengruppe erlangen, die auch für politisch und moralisch kontroverse Zwecke Geld spendet.
Eine grundsätzliche Dringlichkeit oder eine einfache Konsequenz daraus könnte darin bestehen, Kunst woanders zu zeigen. Aber dieses „Woanders“ richtet sich nicht nur an den anderen Ort, sondern beinhaltet auch ein erweitertes Publikum. Aus soziologischer Sicht ist die Kunstwelt durch verschiedene Muster strukturiert, die die Ein- und Ausgrenzung des Publikums bestimmen.
Und es gibt viele Beispiele für alternative Ausstellungsorte; vor Kurzem wurden Werke von Künstler*innen wie Alicja Kwade und Thomas Bayrle in einem Rewe-Supermarkt in München gezeigt. Doch dem Ansatz des ethischen Handelns folgend, eröffnet ein solcher Ort auch weitere Fragen.