The future of well-being
Bis 2050 werden mehr als zwei Drittel der Weltbevölkerung in Städten leben. Außerdem leben Menschen heutzutage länger, streben danach gesünder zu bleiben und erwarten mehr von ihren Umgebungen, in denen sie ihr Leben verbringen – besonders in urbanen Zentren. In den vergangenen Jahrzehnten ließ sich ein besonders schneller Anstieg der Bevölkerungszahlen und eine dadurch bedingte Alterung der Bevölkerung verzeichnen, mit allen daraus resultierenden Problemen. Wir leben in einem Zeitalter von noch nie dagewesenen Veränderungen – speziell in Bezug auf Themen wie Gesundheit und Wohlbefinden. Gesundheitssysteme und -strategien werden sich in der Gegenwart und Zukunft an den komplexen Bedürfnissen einer wachsenden und anspruchsvollen Gesellschaft ausrichten müssen. Dadurch muss auf neue Risiken und Dringlichkeiten im Zusammenhang mit intensivem städtischen Wachstum reagiert werden, wie Probleme, die durch soziale, wirtschaftliche und ökologische Unbeständigkeit ausgelöst werden.
In Anbetracht von Dynamiken zwischen Bevölkerungsmigrationen, Luft- und Umweltverschmutzung sowie den damit einhergehenden chronischen Beschwerden und plötzlichen beängstigenden Ausbrüchen von Infektionskrankheiten stellt sich die Frage, wie sich die Aufgabe von Architekt*innen in diesem fluktuierenden und immer komplexeren Kontext definieren lässt. Wie werden große Interventionen im Transportsystem und im öffentlichen Raum andere infrastrukturelle Aspekte menschlicher Bewegung und die Effizienz der Massenmobilität reorganisieren und beeinflussen? Welche Rolle spielt die gebaute Umgebung, insbesondere wenn sie unter Zugzwang steht, aktive und gesunde Lebensräume zu bieten? Mehr denn je besteht der dringende Bedarf, unsere Disziplin neu zu überdenken und umzurüsten, sowie die pädagogischen Methoden auf eine Art und Weise zu überprüfen, dass wir das bewegliche Ziel Zukunft nicht nur antizipieren, sondern auch aktiv formen und dazu sinnvoll beitragen.
Prof. Hani Rashid, Institut für Architektur
Jan Kovaricek, project Olympic Legacy Village, Photo: Jan Kovarice, 2020
Benjamin Görn, project MoMai, Photo Adriana Böck, 2020